Die Erfüllung von Normen und Anforderungen ist wichtig für die Produkte der TSL-ESCHA. Darauf legen wir großen Wert bei Entwicklung und Produktion. Daher erfüllen der Großteil unserer Türöffnungstaster, Warntongeber, LED-Signalleuchten sowie Melde- und Anzeigegeräte den Standard der TSI-PRM und die gängigen Bahn-Normen. Hier finden Sie Erklärungen zu den folgenden Normen und Anforderungen: TSI-PRM, TSI – Loc & Pas, EN14752, EN45545-2 sowie EN 16584.

Was ist die TSI?
  • Technische Spezifikationen für die Interoperabilität
  • Diese Anforderungen dienen dazu, ein sicheres und interoperables europäisches Bahnsystem zu verwirklichen
  • Die TSI gelten beispielsweise für die Teilsysteme
    – Infrastruktur
    – Verkehrsbetrieb und Verkehrssteuerung
    – Telematikanwendungen
    – Fahrzeuge (Loc & Pas)
  • Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) ist für die Anerkennung und Überwachung in Deutschland zuständig.

 

Was ist die TSI-PRM und wo wird Sie angewendet?
  • Persons with Reduced Mobility (PRM)
  • Diese Verordnung befasst sich mit der Zugänglichkeit des Eisenbahnsystems für Menschen mit Behinderung und Menschen mit eingeschränkter Mobilität
  • TSI-Teilsystem Infrastruktur regelt unter anderem technische Anforderungen zur barrierefreien Ausgestaltung und Dimensionierung so genannter hindernisfreier Wege in den Stationen, zum Beispiel Bahnsteige, Treppen, Rampen, Aufzüge, Toiletten oder Einstiegshilfen
  • TSI-Teilsystem Fahrzeuge regelt unter anderem technische Anforderungen zur barrierefreien Ausgestaltung und Dimensionierung der Räume, Türen, Sitze, Rollstuhlstellplätze, Toiletten in den Fahrzeugen, Warnsignale, Beleuchtung oder Fahrgastinformation
  • Ziel: Herstellung der Barrierefreiheit
    Dies fordert auch die Eisenbahnbau- und Betriebsordnung. In § 2 Absatz 3 Satz 1 schreibt diese vor, „[…] dass die Benutzung der Bahnanlagen und Fahrzeuge für behinderte Menschen und alte Menschen sowie Kinder und sonstige Personen mit Nutzungsschwierigkeiten ohne besondere Erschwernis ermöglicht wird“

 

Anforderungen der TSI-PRM zur visuellen Kennzeichnung
  • Zu betätigende Vorrichtungen müssen mit der Fläche an der sie angebracht sind in Kontrast stehen
  • Bedienelemente von Türen müssen bei freigegebener Tür visuell gekennzeichnet sein

 

Anforderung der TSI-PRM zur taktilen Kennzeichnung
  • Bedienelemente von Türen müssen durch Berührung identifizierbar sein
    (taktile Markierungen)
  • Bedienelemente von Türen müssen mit der Handfläche und max. 15 N Kraftaufwand betätigt werden können
  • Um sehbeeinträchtigten Personen zusätzliche haptische Erkennungsmöglichkeiten zu geben, kann Braille-Schrift verwendet werden

 

Akustische Anforderung der TSI-PRM
  • Wird eine Tür zum Öffnen freigegeben, so muss ein Signal ertönen, das für Personen innerhalb und außerhalb des Zuges deutlich hörbar ist. Dieses Signal muss für mindestens fünf Sekunden andauern, es sei denn, die Tür wird betätigt. In diesem Fall kann das Signal nach drei Sekunden abschalten
  • Die Schallquelle von Türsignalen muss sich in der Nähe der Bedienelemente der Tür oder, sofern keine Öffnungstaster vorhanden sind, neben der Türöffnung befinden
Was ist die TSI – Loc & Pas und wo wird diese angewendet?
  • Loc & Pas ist die technische Spezifikation für die Interoperabilität des Teilsystems „Fahrzeuge – Lokomotiven und Personenwagen“ des Eisenbahnsystems in der Europäischen Union
  • Diese Verordnung betrifft eher die Fahrzeughersteller denn Sie nennt die Eckpunkte die beim Fahrzeugbau beachtet werden müssen
  • Für die TSL ist aus der Loc & Pas der Bereich Außenleuchten relevant

 

Außenleuchten nach TSI – Loc & Pas
  • Um Verwechslungen mit ortsfesten Signalen zu vermeiden, ist für Außenleuchten oder Außenbe­leuchtung die Farbe Grün nicht zu verwenden
  • Diese Anforderung gilt nicht für (nicht ständig eingeschaltete) Leuchten mit einer Lichtstärke von höchstens 100 cd/m² als Bestandteil von Drucktasten zur Steuerung der Fahrgasttüren
Was ist die EN 14752 und wo wird diese angewendet?
  • Die Europäische Norm gilt für Fahrgast-Seiteneinstiegssysteme von allen neu konstruierten Bahnfahrzeugen zur Personenbeförderung, wie zum Beispiel Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und Regionalbahnen, Fernverkehrsbahnen und Hochgeschwindigkeitsbahnen
  • Die Anforderungen dieser Europäischen Norm gelten auch, sofern es vernünftigerweise durchführbar ist, für vorhandene Fahrzeuge, bei denen die Türanlage modernisiert wird
  • 2015 wurden die Anforderungen an Seiteneinstiegssysteme für Schienenfahrzeuge an die Anforderungen der Technischen Spezifikationen zur Interoperabilität von Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen, konventionellen Fahrzeugen und mobilitätseingeschränkten Personen im Zusammenhang mit der Interoperabilitäts-Richtlinie 2008/57/EG und an neue Entwicklungen und Erkenntnissen aus nationalen Anforderungen angepasst.

 

Taktile und haptische Anforderungen der EN 14752
  • Kleinste Betätigungsfläche mindestens 30 mm im Durchmesser
  • Tastelement mindestens 3 mm vorstehend
  • Taktile Pfeile mindestens 0,5 mm vorstehend
  • Taktile Pfeile mindestens 15 mm hoch
  • Taster durch Berührung erkennbar
  • Betätigungskraft ≤ 15 N

 

Optische Anforderungen nach EN 14752
  • Leuchtdichte von aufleuchtenden roten/grünen Bereichen min. 30 cd/m2
  • Farbe der Blende für Öffnungstaster sollte grün, für Schließtaster rot, für Kinderwagen und Rollstühle blau sein
  • Taster für eine betriebsbereite, nicht freigegebene Tür darf nicht leuchten
  • Taster für einen freigegebener Türbereich, muss konstant grün leuchten
  • Bei nichtakzeptierter Eingabe muss der Bereich des Tasters rot leuchten (100 Prozent des verfügbaren roten Lichts), konstant min. 1 Sekunde oder solange der Taster gedrückt wird
  • Eine Tür, die verriegelt und außer Betrieb ist, sollte angezeigt werden, indem der Bereich
    des Tasters dauerhaft rot leuchtet (100 Prozent des verfügbaren roten Lichts)
  • Alternativ darf ein separater Hinweis neben der Tür angebracht werden
Was ist die EN 16584-2 und wo wird diese angewendet?
  • Diese Europäische Norm beschreibt die spezifischen Anforderungen an die „Gestaltung für die Nutzung durch PRM“, die für Infrastruktur und Fahrzeuge gelten.

Die nachfolgenden Punkte gelten für diese Norm:

  • Die Festlegungen und Anforderungen beschreiben bestimmte Aspekte der „Gestaltung für die Nutzung durch PRM“, die, wie in der TSI PRM festgelegt, für Menschen mit Behinderungen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität erforderlich sind.
  • Diese Norm legt Elemente fest, die für das hindernisfreie Reisen im Allgemeinen gelten und umfasst die Bereiche Beleuchtung, Kontrast, taktile Rückmeldungen, Übertragung von visuellen und akustischen Informationen. Die Festlegungen und Anforderungen dieser Norm umfassen Infrastruktur und Fahrzeuge.

 

Die Schallquelle von Türwarnsignalen
  • Die Schallquelle muss sich in der Nähe der Bedienelemente der Tür befinden,  beziehungsweise darf sich höchstens 100 mm entfernt vom jeweiligen Türbedienelement befinden
  • Die Schallquelle muss sich, sofern keine solche Vorrichtung vorhanden ist, neben der Türöffnung befinden
  • Wenn mehr als ein Türbedienelement innen oder außen an Türen (z. B. an jeder Türsäule) angebracht ist, muss nur eines der Elemente über eine Schallquelle verfügen
Was ist die EN 45545-2 und wo wird diese angewendet?
  • Brandschutz in Schienenfahrzeugen
  • Die EN 45545 ist eine reine Materialprüfnorm, die seit April 2016 europaweit einheitlich die brandschutztechnischen Anforderungen an das Brandverhalten von Materialien und Komponenten in Schienenfahrzeugen festlegt
  • Durch das Inkrafttreten der TSI – Loc & Pas ist klar geregelt, dass zur Erfüllung des Brandschutzes in Schienenfahrzeugen spätestens ab dem 01.01.2018 alle in Fahrzeugen verbauten Produkte und Komponenten den normativen Anforderungen der DIN EN 45545-2 entsprechen müssen. (Vgl. EU 1302/2014, Abschnitt 4.2.10.2.1.)

 

Ziele der Brandsicherheit
  • Die Konstruktion der Schienenfahrzeuge und die eingesetzten Komponenten müssen darauf abzielen, eine Brandausbreitung zu begrenzen, sollte es zu einem Zündereignis kommen, damit ein ausreichendes Sicherheitsniveau erreicht wird
  • Wenn die Schutzziele erreicht werden, sollte es Fahrgästen und Begleitpersonal im Falle eines Brandes mit hoher Wahrscheinlichkeit möglich sein, dem Brand ohne fremde Hilfe zu entkommen und einen sicheren Bereich zu erreichen
  • Gefährdungsstufen (Hazardlevel 1 bis 3) wurden festgelegt, indem eine Komponente aus der Beziehung zwischen den Betriebsklassen und den Bauartklassen verwendet wurde, beispielsweise um Toxizität und Rauchentwicklung zu vermeiden

 

Anforderungen der EN 45545-2
  • Die gesamte brennbare Masse der gruppierten Komponenten (Produkte, die innerhalb von 20 cm² verbaut sind) darf im Innenbereich < 100 g und im Außenbereich < 400 g betragen
    Beispiel: werden im Innenbereich zwei Taster und ein Warnmelder auf einer exponierten Fläche (frontal sichtbare Fläche) von > 0,20 m² montiert, darf die brennbare Masse pro Produkt maximal 33 g betragen.
  • Als brennbare Masse gelten alle Kunststoffteile